Die Leber - unser stilles Organ

Ein Fachbeitrag von Ariane Hauck und Helena Krenn, Heilpraktikerinnen

Eines unserer stillsten Organe ist die Leber – sie hat aber sehr viele wichtige Aufgaben.

Sie hat keine Schmerzrezeptoren, wenn sie überlastet ist, reagiert der Organismus mit Müdigkeit, aber auch andere Warnsignale kann die Leber aussenden: Juckreiz der Haut, Petechien (rote punktuelle Einblutungen) auf der Haut, Hämorrhoiden, Gelbfärbung der Skleren und der Haut, Aszites (Wasseransammlung im Bauch) bei schweren Leberschäden.

Manchmal spüren Menschen einen Schmerz unter dem Rippenbogen als Ausdruck einer Leberschwellung oder auch bei Gallenblasenentzündung können akute Schmerzen auftreten. Auch Ösophagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre), vermehrte Venendarstellung auf der Bauchhaut und Schwellungen an den Unterschenkeln können weitere Anzeichen sein, z.B. auch Hinweise auf eine Leberzirrhose geben.

Der häufigste Leberschaden ist die sogenannte Fettleber (Steatosis). Diese ist durch Fehl- und Überernährung, aber auch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht. Führen diese Prozesse zu einem Anstieg der Leberwerte, spricht man dann bereits von einer Fettleberhepatitis.

Bekannt sind auch die Leberreinigungen, die Steine und Grieß aus der Leber und Gallenblase entfernen können. Steine können auch sehr schmerzhafte Gallenkoliken auslösen und die Struktur der Leberläppchen verformen, welche die Haupteinheiten der Leber darstellen. Die Blutzirkulation in der Leber gerät dadurch immer mehr ins Stocken und die Leberzellen müssen ihre Gallenproduktion einschränken. Die Zellen werden durch faseriges Gewebe ersetzt, was zu erhöhtem Druck, Verstopfung und im schlimmsten Fall zu Leberzirrhose führen kann.

Die Leber ist die Chemiefabrik im Körper, Bildungsort für Blutbestandteile, Gerinnungsfaktoren, Enzyme und Hormone. Auch an der Umwandlung und Zwischenspeicherung verschiedenster Nährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette ist sie beteiligt, ebenso ist sie für die Produktion von Gallensaft und Speicherung von Vitaminen wichtig. Als Ausscheidungs- und Entgiftungsorgan zählt sie zu den elementarsten Organen im Körper des Menschen.

Zur Diagnostik haben wir einerseits Laborwerte, die die Funktion der Leber als Produktionsstandort anzeigen, wie Enzyme (Gamma-GT, GPT, AST und GOT) und Gerinnungstests, andererseits auch Laborwerte, die markieren, dass Leberzellen bereits geschädigt oder zerstört sind. Auch Abflussstörungen der Gallenflüssigkeit und Blockaden der Gallenwege können erkannt werden (alkalische Phosphatase, Bilirubin, LDH, Cholinesterase).

Die Fähigkeit der Leber sich zu erholen ist phänomenal, diese wunderbaren Eigenschaften können wir uns in der naturheilkundlichen Behandlung zunutze machen, indem wir die Leber und den Darm unterstützen.

Folgende Naturstoffe sind hilfreich und können die Aufgaben der Leber optimieren:

- Allen bekannt ist die Mariendistel! Sie hilft beim Aufbau neuer, gesunder Leberzellen multifaktoriell: Zu ihren positiven Effekten gehören die Unterstützung der Gallensaftproduktion, die korrekte Synthese und Verwendung von Cholesterin, die Eliminierung von Toxinen und die Verbesserung der Haut bei Hautunreinheiten. Der Hauptwirkstoff Silymarin erhöht auch den Glutathionspiegel und das Enzym Superoxid-Dismutase – beide wirken antioxidativ auf den ganzen Körper und schützen die Leberzellmembran vor Schädigung von freien Radikalen.

- Die Artischocke fördert die Fettverdauung, die Löwenzahnwurzel mit ihren Bitterstoffen fördert den Gallenfluss.

- Der schwarze Rettich ist in der Lage, Nahrungsfette zu emulgieren und die Ausscheidung von toxischen Stoffen über Leber und Nieren, sowie die intestinale Verdauung anzuregen.

- Rote Beete kann die Funktion der Leberzellen stimulieren, kräftigt die Gallenblase und hilft die Gallengänge frei zu halten.

- Die Leberschutzeffekte und Wirkungen von der Schisandra Beere ist durch Regeneration der mitochondrialen Glutathion-Speicher durch Studien bewiesen.

Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel dargestellten Informationen sind nur für allgemeine Informationszwecke bestimmt und stellen keine medizinische Beratung dar.