Die Libido steigern: ein naturheilkundlicher Ansatz

Fachbeitrag von Philip Rouchotas, ND (naturopathic doctor) aus Kanada

Es ist vielen von uns bekannt, dass bestimmte medizinische Gegebenheiten wie Diabetes oder Übergewicht sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antidepressiva) sich nachteilig auf die Libido auswirken können. Hinzu kommt, dass auch ein hohes Stressniveau sowie lange Arbeitszeiten mit der Libido interagieren und diese beeinträchtigen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Es ist festgestellt worden, dass spezifische Ernährungs- und Supplementierungsstrategien helfen, die Libido zu steigern und die sexuelle Funktion zu verbessern.

Das mediterrane Ernährungsmuster, das sich von der traditionellen Ernährung der Kulturen des Mittelmeerraums ableitet, ist reich an Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Fisch und Vollkorn und umfasst darüber hinaus eine moderate Aufnahme von Milchprodukten, Nüssen, magerem Fleisch und Rotwein. Kennzeichnend für diese Ernährungsweise ist außerdem die regelmäßige Verwendung von nativem Olivenöl extra. Neben einer Fülle von positiven Auswirkungen auf Herzkrankheiten, Diabetes und weitere chronische Erkrankungen hat sich gezeigt, dass das mediterrane Ernährungsmuster auch die Libido und die sexuelle Funktion positiv beeinflusst.

Eine große Anzahl von Studien mit Männern und Frauen mit Diabetes Typ 2 hat festgestellt, dass eine striktere Einhaltung des mediterranen Ernährungsmusters mit einem geringeren Vorkommen von erektiler Dysfunktion bei Männern und der sexuellen Dysfunktion bei Frauen einhergeht.

Eine andere Studie untersuchte 59 Frauen mit metabolischem Syndrom, einer Konstellation aus Übergewicht und grenzwertig erhöhtem Cholesterin, Blutdruck und/ oder Blutzucker. Rund 25 % der nordamerikanischen Erwachsenen sind vom metabolischen Syndrom betroffen, viele von ihnen sind sich dieser Tatsache nicht  bewusst. Die Studie ergab, dass die Einhaltung der Mittelmeer-Diät über zwei Jahre hinweg bei der Behandlungssgruppe eine Verbesserung im Female Sexual Function Index (FSFI) von einem durchschnittlichen Ausgangswert von 19,7 auf einen durchschnittlichen Nachbehandlungswert von 26,1 zur Folge hatte, während bei der Kontrollgruppe keine Veränderungen zu verzeichnen waren

Außerdem wurde festgestellt, dass außer des mediterranen Ernährungsmusters auch die südamerikanische Pflanze Maca (Lepidium meyenii) die sexuelle Funktion verbessert. In einer randomisierten Untersuchung mit 56 Männern mit leichter erektiler Dysfunktion führte die Supplementierung von 2.400 mg Maca während 12 Wochen zu einer bedeutsamen Verbesserung der erektilen Dysfunktion im Vergleich zu der Placebo-Gruppe. Die Männer, die Maca einnahmen, gaben außerdem eine signifikante Verbesserung ihrer körperlichen und sozialen Leistungsfähigkeit im Zufriedenheitsprofil-Score an.

In einer weiteren randomisierten Studie wurde Männern im Alter zwischen 21 und 56 Jahren 12 Wochen lang 1.500 mg bzw. 3.000 mg Maca oder ein Placebo verabreicht und deren sexuelles Verlangen bewertet. Nach acht Wochen berichteten die Männer, die Maca einnahmen, über eine Erhöhung ihres sexuellen Verlangens; ein Zusammenhang mit Veränderungen im Hormonhaushalt (wie Testosteron und Östrogen) ließ sich im Vergleich zu der Placebo-Gruppe jedoch nicht feststellen.

Das lässt vermuten, dass Maca die sexuelle Funktion unabhängig von einer Beeinflussung des Hormonspiegels verbessert. Außerdem scheint Maca auch bei sexueller Dysfunktion als Folge der Einnahme von Antidepressiva positive Wirkung zu haben.

Diese beiden einfachen Strategien können dazu beitragen, Verlangen, sexuelle Funktion und Lebensqualität von Männern und Frauen mit sexueller Dysfunktion zu verbessern.

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