Mit farbigen Perlen gelegt das Wort Diabetes zwischen Zuckerwürfeln, um auf die weitverbreitete Zuckerkrankheit aufmerksam zu machen.

von Dr. Ludovic Brunel, ND

Diabetes ist sicherlich eines der größten Gesundheitsprobleme des 21. Jahrhunderts. Derzeit leben etwas 8,7 Millionen Menschen in Deutschland mit Diabetes Typ 2 und 372.000 mit Diabetes Typ 1, und jeden Tag werden etwa 600 neue Fälle diagnostiziert. Die Folgen sind verheerend: Diabetes verkürzt das Leben, ist eine der Hauptursachen für Erblindung und Nierenversagen und trägt wesentlich zur derzeitigen Zunahme von Demenzerkrankungen bei.

Bei Diabetes ist der Zuckerhaushalt unseres Körpers gestört. Glukose ist die Hauptenergiequelle für unsere Zellen. Aber um Glukose zu verwerten, benötigen die Zellen Insulin. Bei einer Insulinresistenz nehmen unsere Zellen die Glukose nicht auf, sodass sie in den Hungermodus übergehen und geschädigt werden. In der Zwischenzeit gelangt der Überschuss an Glukose in unseren Blutkreislauf, was zu Nervenschäden und Verdauungsproblemen führt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen erhöht.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Typ-2-Diabetes ist vermeidbar

Prädiabetes - d. h. höhere Blutzuckerwerte als normal, aber noch nicht hoch genug, um als Diabetes zu gelten - gilt als reversibel. Denn Insulinresistenz, wie sie bei Typ-2-Diabetes auftritt, wird größtenteils erworben und ist eine lebensstilbedingte Störung, die eng mit schlechten Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und Übergewicht zusammenhängt.

Ein Risiko für die Entwicklung von Prädiabetes besteht, wenn Sie:

  • übergewichtig sind;
  • 45 Jahre oder älter sind;
  • schon einmal Schwangerschaftsdiabetes hatten;
  • einen Elternteil, Bruder oder eine Schwester mit Typ-2-Diabetes haben;
  • weniger als 3-mal pro Woche körperlich aktiv sind.

Die Ernährung ist für die Prävention von Diabetes von größter Bedeutung. Die glykämische Last von Lebensmitteln - oder die Menge an Glukose, der das Körpergewebe nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels ausgesetzt ist - ist einer der wichtigsten Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Zuckerhaltige Lebensmittel mit einer hohen glykämischen Last führen zu einer stärkeren Belastung des Gewebes mit Glukose. Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung mit einer hohen glykämischen Last stark mit der Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden ist.

Lebensmittel mit hoher vs. niedriger glykämischer Last sind z. B.


Hoch: Weißer Reis, Weißbrot, Nudeln, Rosinen, Kartoffelchips, zuckerhaltige Süßspeisen und Pizza.

Niedrig: Karotten, Orangen, Nüsse, Äpfel, die meisten Gemüsesorten, Fleisch, Fisch, Huhn, Eier, Hummus und Hülsenfrüchte.


Bewegung verbessert den Glukosestoffwechsel und die Insulinsensitivität und senkt damit das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten. Die Studie des US-amerikanischen Diabetes-Präventionsprogramms hat gezeigt, dass 30 Minuten tägliche körperliche Aktivität und eine Gewichtsabnahme von 5-10 % das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 58 % senken.

Die Prävention von Diabetes unterscheidet sich nicht von der Prävention der meisten chronischen Krankheiten: Eine gesunde Ernährung, Bewegung und ein gesunder Lebensstil sind sehr hilfreich. Natürliche Behandlungen und Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls zur Vorbeugung und Bekämpfung der Insulinresistenz beitragen.

Nährstoffe wie Inositol, Kurkuma, Zimt und Resveratrol können die Insulinempfindlichkeit verbessern, den Blutzuckerspiegel senken, bei der Gewichtsabnahme helfen und das Risiko der Entwicklung von Typ-2-Diabetes verringern.

Myo-Inositol

Dieser Zuckeralkohol (auch Vitamin B7 genannt) ist in Lebensmitteln wie Getreide, Mais, Fleisch, Zitrusfrüchten und Hülsenfrüchten enthalten. Studien zeigen, dass therapeutische Mengen von Inositol eine insulinsensibilisierende Wirkung haben.

Die Forschung zeigt auch, dass eine Inositol-Supplementierung besonders hilfreich ist, um das Fortschreiten des metabolischen Syndroms (auch bekannt als Insulinresistenzsyndrom) zu Typ-2-Diabetes zu verhindern, indem sie das Gesamtcholesterin, die Triglyceride und den Blutdruck senkt und gleichzeitig das HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein) erhöht.

Curcumin

Curcumin wird aus Kurkuma gewonnen - einem in der asiatischen Küche und Kultur weitverbreiteten Gewürz - und ist der gelb gefärbte aktive Bestandteil der Wurzel. Die Verwendung von Curcumin in der traditionellen asiatischen und indischen Medizin hat eine lange Tradition.

Untersuchungen bei Patienten mit Diabetes zeigen, dass die tägliche Einnahme von Curcumin über 12 Wochen den Nüchternblutzucker im Vergleich zu Placebo senkt. Die Forschung zeigt auch, dass Curcumin erheblich dazu beitragen kann, das Fortschreiten des metabolischen Syndroms zu Diabetes zu verhindern. Bei übergewichtigen oder fettleibigen Personen mit Prädiabetes zeigt die klinische Forschung, dass eine 90-tägige Einnahme von Curcumin die Insulinsensitivität verbessert und zu einer Verringerung des Nüchternblutzuckers und des glykosylierten Hämoglobins im Vergleich zu Placebo führt.

Zimt

Zimt ist die Rinde eines tropischen immergrünen Baumes, der in Sri Lanka, Südindien und Madagaskar wächst. Einige Labor- und Tierversuche zeigen, dass Zimt eine antidiabetische Wirkung hat. Tierversuche haben gezeigt, dass Zimt bei Patienten mit Diabetes zu einer Gewichtsabnahme, einer Verbesserung des Blutzuckerspiegels, des Hämoglobin-A1c (HbA1c)-Wertes, des Insulinspiegels und der Blutfette beitragen kann. Eine kleine klinische Studie bei Erwachsenen mit schlecht eingestelltem Typ-2-Diabetes, die mit Metformin behandelt wurden, zeigte einen Trend zur Verbesserung des Nüchternblutzuckerspiegels durch die Einnahme von Zimt.

Resveratrol

Resveratrol ist ein natürlich vorkommendes Polyphenol. Es ist vor allem in Rotwein, roten Traubenschalen, violettem Traubensaft und Maulbeeren enthalten. Resveratrol wirkt sich positiv auf die Gewichtsabnahme bei übergewichtigen oder fettleibigen Personen aus. Studien zeigen auch, dass Resveratrol bei Typ-2-Diabetikern den Nüchternblutzuckerspiegel, das Nüchterninsulin und den HbA1c-Wert senken kann.

 

Einfache Maßnahmen können einen bemerkenswerten Unterschied machen, wenn es darum geht, das Fortschreiten von Prädiabetes zu Diabetes zu verhindern. Bei mehr als 15 % der kanadischen Bevölkerung besteht derzeit das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Es ist an der Zeit, mehr Sport zu treiben, den Anteil an Einfachzucker in der Ernährung zu reduzieren und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Curcumin, Zimt, Resveratrol und Myo-Inositol zu erwägen.

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